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Ostendorff fordert Aus für "Megamastanlagen"

Mit Blick auf den verheerenden Brand in einer Schweinemastanlage in Alt-Tellin hat der agrarpolitische Sprecher der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, Friedrich Ostendorff, das Aus für Stallanlagen in derartiger Größe gefordert. "In der Schweinezuchtanlage Alt Tellin sind mehr als 55 000 Tiere getötet worden. Es hat keinen wirksamen Brandschutz gegeben", konstatierte Ostendorff heute in Berlin.

Mit Blick auf den verheerenden Brand in einer Schweinemastanlage in Alt-Tellin hat der agrarpolitische Sprecher der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, Friedrich Ostendorff, das Aus für Stallanlagen in derartiger Größe gefordert. "In der Schweinezuchtanlage Alt Tellin sind mehr als 55 000 Tiere getötet worden. Es hat keinen wirksamen Brandschutz gegeben", konstatierte Ostendorff heute in Berlin. Nach seiner Auffassung ist es an der Zeit, solche "Megamastanlagen aufs Abstellgleis zu stellen".
Nach Auffassung des ausgebildeten Landwirts können Betriebe mit so vielen Tieren eine Havarie in Notsituationen nicht bewältigen, was dann in solchen "Tierschutzkatastrophen" wie vergangene Woche münde. Er sieht nun insbesondere den Landwirtschaftsminister von Mecklenburg-Vorpommern, Dr. Till Backhaus, gefordert. Dieser müsse sich gegen "agrarindustrielle Megaanlagen" in seinem Bundesland stellen und sich dazu im Landtag erklären, verlangte Ostendorff. Darüber hinaus bekräftigte der Grünen-Politiker die Forderung seiner Fraktion nach Tier-Obergrenzen pro Stall und einer "Weniger-aber-besser-Strategie" in der Tierhaltung.

Zuvor hatte das Schweriner Landwirtschaftsministerium eine unmittelbare Verantwortung von Backhaus für den Bau der Großanlage in Alt Tellin zurückgewiesen. Die immissionsschutzrechtliche Genehmigung sei im Jahr 2010 durch das Wirtschaftsministerium des Landes erteilt worden. Erst im Jahr 2016 sei der Bereich des Immissionsschutzes in die Verantwortung des Agrarressorts übergegangen.

Backhaus selbst stellte klar, dass er sich seit vielen Jahren für eine flächengebundene Tierhaltung und Veredlung im Land einsetze, um im ländlichen Raum Wertschöpfung und Arbeitsplätze zu erhalten und neu zu schaffen. Zudem habe er immer wieder deutlich gemacht, dass er Tierhaltungsanlagen wie in Alt Tellin generell ablehne. Der Minister wies darauf hin, dass auf seine Initiative in der Koalitionsvereinbarung zwischen SPD und CDU zur Bildung der Landesregierung 2011 in Ziffer 169 vereinbart worden sei, dass "sich die Koalitionspartner bei großen Tierhaltungsanlagen für eine klare Begrenzung einsetzen". AgE