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Startschuss für den "Niedersächsischen Weg"

Der "Niedersächsische Weg", eine bundesweit einmalige Allianz für mehr Natur-, Arten- und Gewässerschutz, ist an den Start gegangen. In einem gemeinsamen Vertrag verpflichten sich die Landesregierung, das Landvolk, die Landwirtschaftskammer sowie Natur- und Umweltverbände zu großen Anstrengungen beim Natur- und Artenschutz, bei der Biodiversität sowie beim Umgang mit der Ressource Landschaft.

Der "Niedersächsische Weg", eine bundesweit einmalige Allianz für mehr Natur-, Arten- und Gewässerschutz, ist an den Start gegangen. In einem gemeinsamen Vertrag verpflichten sich die Landesregierung, das Landvolk, die Landwirtschaftskammer sowie Natur- und Umweltverbände zu großen Anstrengungen beim Natur- und Artenschutz, bei der Biodiversität sowie beim Umgang mit der Ressource Landschaft. Die Vereinbarung wurde heute auf dem Blühstreifen eines landwirtschaftlichen Betriebes in Mesmerode in der Region Hannover unterzeichnet.

Ministerpräsident Stephan Weil hob hervor, dass die Landesregierung für die Umsetzung der zahlreichen konkreten Schritte "erhebliche finanzielle Mittel" zur Verfügung stellen werde. Die Umsetzung werde durch eine Erfolgskontrolle und ein Monitoring gesichert. Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast unterstrich, dass die Bauern jetzt ein Teil der Lösung seien. Mit der Vereinbarung gelinge es erstmals, die berechtigte Forderung der Gesellschaft einzulösen, die Kulturlandschaft zu erhalten.

Landvolk-Präsident Albert Schulte to Brinke betonte, dass sich die Landwirte aktiv mit einbringen und gestalten wollten. Mit diesem ganz neuen Ansatz habe der Berufsstand zweifelsfrei den besseren Weg gewählt, um mehr Qualität im Natur- und Artenschutz mit der Landwirtschaft zu erreichen. Aus Sicht von Kammerpräsident Gerhard Schwetje hat die Vereinbarung für die Agrarbetriebe "den großen Vorteil, dass sie dadurch genau wissen, was in den nächsten Jahren an Aufgaben, Veränderungen und Ausgleichszahlungen auf sie zukommt". Das mache die Anpassung an eine noch mehr auf Artenvielfalt ausgerichtete Wirtschaftsweise viel besser planbar.

Der Vorsitzende des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in Niedersachsen, Heiner Baumgarten, nannte die Vereinbarung "einen Meilenstein für den Natur- und Artenschutz". Enthalten seien nicht nur Verbesserungen im Naturschutz-, Wasser- und Waldgesetz des Landes, sondern auch zusätzliche jährliche Finanzmittel ab 2021 im hohen zweistelligen Millionenbereich für Maßnahmen im Naturschutz sowie neue Förderprogramme, die den Bewirtschaftern Anreize böten, freiwillig mehr für die Artenvielfalt zu leisten. Nach den Worten des Landesvorsitzenden vom Naturschutzbund Deutschland (NABU) in Niedersachsen, Dr. Holger Buschmann, kommt es nun darauf an, die einzelnen Punkte dieses Weges möglichst rasch in die Umsetzung zu bekommen.

Die Initiatoren des Volksbegehrens Artenvielfalt in Niedersachsen - zu denen allerdings auch BUND und NABU gehören - werteten die Vereinbarung als "Schritt in die richtige Richtung"; dies reiche aber nicht. Notwendig seien klare gesetzliche Regelungen für mehr Artenschutz, denn reine Absichtserklärungen bewegten wenig. AgE